Schwarz auf Weiß (Preise und Stipendien 1986-93)   |   Verständigungen von 76 Ausschreibungs-Beteiligungen
schwarzer Toner: negativ; weißer Toner: positiv   |   1994   |   3 x je 30 x 21 cm   |   Kopien auf Transparentfolie

Schwarz auf Weiß

betitelt Uwe Bressnik seine kopigrafische Arbeit und intendiert dabei eine buchstäbliche wie auch metaphorische Konnotation. Die Antwortschreiben aus 8 Jahren persönlicher künstlerischer Wettbewerbsbeteiligung sind Ausgangspunkt seiner Überlegungen. Die positiven Antworten werden jeweils mit weißem Toner auf Transparentfolien kopiert, die negativen Antworten in Schwarz.

Diese übereinandergelagerten transparenten Schriftfolien bilden nicht nur eine kunstarchäologische Graphie, sondern sind gleichzeitig auch autoreflexive Erfahrungsberichte über das Kunstverständnis der öffentlichen Hand. In der Überlagerung der einzelnen Schriftstücke werden sie unlesbar und gerinnen zu einem signaletischen (positiven/negativen) Bescheid.

Dem Künstler gehl es dabei um das Transparentmachen dieses offiziellen Kunstdeterminators und die analytische Auseinandersetzung mit ihm - gerade in Österreich, wo ein privater Kunstmarkt so gut wie nicht vorhanden ist, ist die Öffentliche Hand noch Immer ein existentielles Relais für die meisten KünstlerInnen. Der lapidare Gestus, mit dem Bressnik diese Überlegungen realisiert, ist ironisch und sarkastisch zugleich: subvenire ergo sum.

Katalogtext zu: „Zwischenbilder / Zwischenräume - kopigraphische und Elektrographische Arbeiten von Österreichischen Künstlern“, Landesgalerie am OÖ Landesmuseum, Linz 1994

 

 

 

letzte Aktualisierung: 16.07.2018